Heute ist Valeska in meinem Kopf aufgetaucht. Einfach so hat sich das junge, verspielte Ding mit ihrem Schwiegervater in einer Eisdiele verabredet.
Kaum haben wir bestellt, kommt sie zur Sache. „Ich brauche Geld für Shopping. Dein Sohn hält mich einfach zu knapp.“ Valeska ist ein direktes Mädchen und das mag ich so an ihr. Wir sitzen hier auf der Terrasse eines Eiscafé, genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres und meine brandneue Schwiegertochter lächelt mich herausfordernd an.
„Ich bin jetzt seit fünf Monaten mit deinem Sohn verheiratet und er entwickelt sich zu einem richtigen Spießer“, lässt sie mich an den Überlegungen zu ihrem Ehemann teilhaben. „Es scheint, ich habe bei ihm aufs falsche Pferd gesetzt. Du hattest recht.“ Schau an, schau an. Mir war immer klar, dass sie ihn nur wegen des Geldes geheiratet hat und mein Sohn auf Dauer viel zu geizig ist, eine Ehefrau finanziell in größerem Maße zu bespaßen. Warum sollte eine Frau wie sie sich auch sonst mit einem Mann wie meinem Sohn abgeben? Frank ist ein netter Bursche. Fleissig, strebsam, treu und bodenständig. Leider fehlt ihm jeglicher Sinn und der nötige Biss, um eine Sache wirklich erfolgreich zu machen. Ich hatte es Valeska vor der Heirat gesagt, aber wie wollte nicht hören. Der schöne Schein glitzerte zu stark. Dollarzeichen in den Augen benebelten ihren kühlen Verstand. Eine Weile hat sie sich das jetzt angeschaut und nun ihre Schlüsse gezogen. Darum bin ich ihr neues Angriffsziel. Daddy, wie sie mich frivol nennt, hat deutlich mehr Potential als der eigene Ehemann. Was liegt da näher, als dieses Potential zu nutzen? Während ich über die ganze Situation nachdenke, liegt plötzlich ihre Hand auf meinem Schenkel. Kurz zucke ich zusammen und blicke sie entgeistert an. „Was ist, hast du Angst, ich könnte nach deinem Schwanz greifen hier in der Öffentlichkeit?“, fragt sie provokant.